30.09.2020: Faltenbehandlung: Botox vs. Hyaluronsäure

Die Faltenbehandlung kann mit Botox oder Hyaluronsäure durchgeführt werden. Doch wo liegen die Unterschiede? Lesen Sie mehr dazu hier!

Faltenbehandlung: Botox vs. Hyaluronsäure

In der Forum Klinik bei uns in Köln haben wir oft mit dem Thema der Faltenbehandlung zu tun. Viele Patienten haben dazu allerdings Fragen, die wir hier aufarbeiten wollen. Eine häufige Frage bei uns in der Klinik ist folgende:

Vor Botox habe ich Angst, geht das nicht auch mit Hyaluronsäure? 

Interessant: in USA haben die Patienten oft große Bedenken gegenüber Hyaluronsäure, Botox macht jeder. In Europa ist es umgekehrt. Botox bedarf viel Erläuterung, Hyaluronsäure gilt als harmlos.

Wer hat recht?

Natürlich ist das Anwendungsspektrum unterschiedlich: bestimmte Probleme kann man nur mit Botox lösen, andere nur mit Hyaluronsäure. Oft jedoch wird beides benutzt, um unterschiedliche Regionen zu behandeln. 

Botox ist ein Medikament, das in sehr geringer Dosierung einen Wirkstoff enthält, der die Erregungsübertragung vom Nerv zum Muskel blockiert. Die bei einer ästhetischen Behandlung benutze Menge ist typischerweise 0,000000001 Gramm. Das hat Botox berühmt gemacht: es wirkt in sehr kleiner Menge. Auf der anderen Seite ist die Sicherheit hoch: wir müssten das Hundertfache der üblichen Dosis spritzen, um einen Menschen zu gefährden. Das passiert nicht aus Versehen, diese Menge kostet so viel wie ein neuer Mittelklassewagen und erfordert das Öffnen von 200 Ampullen. Wenige Medikamente sind so gut untersucht wie Botox. Es gibt über 5000 Studien und das Medikament ist seit den 1980er Jahren im Gebrauch. In der Ästhetik ist nach unserer Kenntnis kein einziger Todesfall oder schwerer Zwischenfall beschrieben. Was passieren kann, ist eine Muskelschwächung, die unerwünscht ist, im ganz ungünstigen Fall z.B. ein hängendes Augenlid. Das ist bei korrekter Technik fast immer vermeidbar. Käme es aber vor, so gäbe es die absolute Gewissheit: nach drei Monaten ist alles wieder gut.

Wie sieht das mit Hyaluronsäure aus? Hyaluronsäure ist im Grunde ein Molekül, welches auch natürlicherweise im Körper vorkommt und Wasser bindet. Hierauf beruht der volumenspendende Effekt des Produktes: in die richtige Region eingespritzt spendet es Volumen - und das auch noch reversibel: mit einem Gegenmittel, dem Enzym Hyaluronidase kann die Hyaluronsäure innerhalb von Minuten aufgelöst werden. Schlecht gespritzte Patienten können also gut korrigiert werden. Allergien und Unverträglichkeiten sind auch sehr selten. Also, ist doch alles gut, oder? 

Nicht ganz: tritt der ungünstige Fall ein, dass Hyaluronsäure in eine Schlagader unabsichtlich so eingespritzt wird, dass es diese auffüllt, kann das sehr schlimme Folgen haben: da die Hyaluronsäure dickflüssig ist, wird sie nicht mit dem Blutstrom mitgenommen, sondern verstopft das Gefäß und füllt es gegen die Blutstromrichtung rückwärts auf. Im Extremfall kann so ein Blutgefäß auf großer Länge aufgefüllt werden und somit die Durchblutung auch weit entlegener Regionen gestört werden. Am gefürchtetsten ist eine Erblindung eines Auges. Dies kommt selten vor und ist mit 1:100000 beschrieben. Gegenmaßnahmen gibt es, sie sind aber keine Garantie auf Heilung: wir würden im Ernstfall eine Gesichtsarterie sofort operativ freilegen und mit dem Gegenmittel durchspülen. Aber es soll gar nicht dazu kommen: Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, um zu versuchen, einen so schlimmen Verlauf zu verhindern, allen voran exakte Anatomiekenntnisse.

Also: die harmlose Hyaluronsäure ist doch nicht so harmlos. Manch ein Patient vertut sich gewaltig in der Abschätzung der Risiken. Erst recht solche Patienten, die im Glauben an die Harmlosigkeit zum Spritzen nicht zum speziell ausgebildeten Arzt gehen.

Falls Sie noch Fragen haben, beantworten wir Ihnen diese gerne in einem ersten Beratungsgespräch. Kontaktieren Sie uns dazu gerne unter 0221 - 49 29 19-10.

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