22.01.2025: Botox – Wissen aus Expertenhand

Botox ist ein schlimmes Gift, Schlangengift hört man. Ist das so? Was Sie über Botox wissen sollten, erfahren Sie hier. Wir klären auf!

Was ist dran am Mythos von Botulinumtoxin, und ist es gefährlich? In Europa haben viele Patientinnen regelrecht Angst vor Botox. Berechtigt? Hier ein klares NEIN! Botox in Darreichung als Arzneimittel hat eine extrem hohe therapeutische Breite. Damit ist das Verhältnis gemeint zwischen therapeutischer Dosis und gefährlicher Dosis:

  • Bei Botox liegt dieses Verhältnis bei 1:100.
  • Bei Aspirin 1:10
  • Bei Insulin 1:3

Botox kommt von der Schlange?

Und von der Schlange stammt es auch nicht ab, das ist einfach ein Märchen. Bakterien (clostridium botulinum) produzieren den Wirkstoff. Die Kunst der Pharmaindustrie ist es, die richtige wirksame Menge zu isolieren und darzureichen.

Wie wirkt Botox?

Die Wirkung beruht darauf, dass Botox die Übertragung vom Nerv zum Muskel blockiert. Die Stelle, an der Botox dies macht, nennt man die neuromuskuläre Endplatte, quasi ein Hafen, in den der Nerv Schiffe schickt, bildlich gesprochen. Botox verhält sich dann wie ein Schiff, das sich weigert, den Hafen zu verlassen: alle Ankerplätze bleiben belegt. Die Lebensdauer eines Hafens, also einer neuromuskulären Endplatte liegt bei ca. 3-4 Monaten. Dies ist daher auch die Wirkdauer von Botox.

Botox ist in der Medizin ein "Gamechanger": angefangen hat es in der Augenheilkunde zur Behandlung bei schielenden Patienten. Zufällig bemerkten die Augenärzte Carruthers, dass die Patientinnen happy waren, weil auch ihre Falten weniger wurden und wurden so quasi über Nacht zu Promi- Starärzten. Der Siegeszug von Botox begann. Nicht nur Ästhetik, sondern auch eine Vielzahl medizinischer Erkrankungen werden heute mit Botox behandelt: Spastiken, Schielbehandlungen, Enddarmerkrankungen, urologische Leiden etc.

Mit Botulinumtoxin in der Menge, wie es in der Ästhetik verwandt wird, kann nichts passieren, was nicht reversibel wäre. Todesfälle sind in der ästhetischen Botoxanwendung noch nie beschrieben worden.

Anwendung von Botox

Im Gesicht kommen Botulinumtoxin und Hyaluronsäure zur Anwendung. Botulinumtoxin schwächt Muskeln und wirkt daher indirekt auf Falten: Krähenfüsse, Zornesfalte und Stirnfalten, aber auch auf das Erdbeerkinn. Hyaluronsäure spendet Volumen - hat also ein ganz anderes Einsatzgebiet. Beide Produkte haben Ihre Berechtigung.

Medizinische Anwendungen in unserem Fachbereich sind die Behandlung des übermässigen Schwitzens und die Schwächung des Kaumuskels bei Bruxismus / Kiefergelenksproblemen.

 

Gerne beraten wir Sie individuell mit Rücksicht auf Ihre individuellen Gegebenheiten und Ihre individuellen Erwartungen.

 

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